Falk Dübbert Falk Dübbert beim Laufen

Kleingartenhütte mit neuer Wand.

Ich habe an der Hütte meiner allerbesten Freundin die erste Wand geflickschustert. Das Problem war und ist noch, dass die Blockbohlen am Ende sehr stark verwittert sind und an den Stellen wo Wasser in die Zinken gelangt ist, diese im Grunde abfielen. Dadurch hatte sich die Ecke zur Wetterseite hin weit gesetzt.

Da ich weder die Geduld noch die Fähigkeit oder die Mittel habe, die Hütte einmal abzustapeln und mit neuen Bohlen wieder aufzubauen, habe ich mich dazu entschieden, innen mit „Balken“ ein Fachwerk anzufangen und das Gewicht des Dachs und der oberen Teile der Wände so abzufangen Fachwerkhütten sind leichter und auch schneller aufgebaut, haben aber mehr komplizierte Bauteile, während Blockhüttenbausätze im Grunde komplett von einem Sägeroboter hergestellt werden können, die Statik eher von der Schwerkraft als der Montage abhängt und die 28mm oder 44mm starken Bohlen auch unbehandelt ein paar Jahre durchhalten.

Ich mag Dinge, die einfach zu reparieren sind. Und bei Ständerwerken ist die Außenwand nur eine Verkleidung, die man schnell auswechseln kann.

An der Hütte ist kein Strom, also waren wir auf Akku-Geräte und solche, die mit den 300W der Powerstation auskommen, beschränkt.

Zum Ablauf:
  • Ich habe zunächst den Bodenbalken ausgemessen und grob mit 4mm Aufschlag zugesägt.
  • Dann habe ich ihn 1mm-weise mit dem Akkuhobel gekürzt bis er satt in die Hütte passte.
  • Bei den vertikalen Balken war ich großzügiger, denn noch liegt das Dach auf den Bohlen und die obere Hälfte der Hütte bleibt absehbar original, solange man von 1:1-Ersatz verwitterter Teile mal absieht.
  • Im nächsten Schritt haben wir die Bohlen der langen Hüttenseite mit je zwei Schrauben an die vertikalen Balken geschraubt. Die Hoffnung war, so etwas von dem Absatz wieder geradezuziehen.
  • Dann haben wir entschieden, bis wo hin wir die original Bohlen belassen und die oberen, so weit mit dem Akkuschrauber zugänglich, ebenfalls auf die Balken geschraubt.
  • Es folgte der spaßige Teil: Das Durchsägen der alten Bretter mit der Stichsäge und das Herausbrechen mit der Brechstange.
  • Dann haben wir an den Enden die Verzinkungen mit der Säbelsäge abgesägt und die restlichen Brettstücke rausgezogen.
  • Mit der Stichsäge und der Säbelsäge haben wir so weit wie möglich glatte Enden erzeugt.
  • Aus den intakten Mittelstücken haben wir Ersatz für die verwitterten Enden zwischen Tür und Ecke zugesägt und diese mit satt Montagekleber eingeklebt.
  • Dann haben wir die Bretter ausgemessen, angezeichnet und zugesägt.
  • Die Bretter haben wir mit Montagekleber bestrichen und mit Zwingen und Einhandzwingen an die Balken bzw. nach oben gedrückt.
  • Nach dem wir alle Bretter angebracht hatten, haben wir das letzte Brett mit dem Hobel gekürzt bzw. verschmalert und dann aufgeschraubt.



Verbleibende Arbeiten für diese Wand:
  • Letzte Fugen mit Fugenmasse und große Lücken mit isocyanat-freiem Bauschaum abdichten.
  • Wand anschleifen und mit Tiefgrund streichen, damit in der Sonne kein Harz austritt und den Lack beschädigt.
  • Wand mit Ochsenblut streichen.
Allgemein:
  • Rückwand mit zwei 40×60 Balken und metrischen Schrauben geradeziehen. Mit Kreissäge und Führungsschiene ca 50cm vom Ende der Bretter absägen und neue Bohlenenden mit Montage Kleber und Schrauben einsetzen.
  • Spätsommer: Auf dem Dach Bitumen entfernen, drei Bretter durch Glattkantbrett ersetzen und EDPM-Folie (nahtlos) auflegen. Dabei Ortgänge ersetzen/erneuern.
  • Auf der Wetterseite zwei Winkelprofile mit Dichtmasse oder „Teerband“ aufschrauben und von innen mit Bauschaum abdichten.

Werkzeug, das sich bewährt hat oder eine Neuentdeckung war:

  • Bosch Professional Akku-Hobel GHO-18V
    Ja es gibt Handhobel und Raspeln, aber das ist ungefähr der Vergleich von Autos mit Pferdekutschen. Ein Brett auf ganzer Länge um 1mm schmaler zu machen ist mit einem Elektrohobel eine Sache von Sekunden und man braucht ihn nicht nur im Möbelbau. Es ist so ein Kauf, der sich bereits nach der zweiten oder dritten Nutzung rentiert hat.
  • Bosch Professional Akku-Stichsäge GST 18V-S />Ich habe noch die alte Version, bei der der Akku so tief liegt, dass man schräge Schnitte am besten einfach lässt. Aber: Obwohl ich die Kreissäge vergessen hatte, konnten wir die 40mm Balken und die Bretter ohne Probleme mit nur wenig Ausriss zusagen. Hier merkt man die Extra-Reserve der blauen Maschine gegenüber dem grünen Gerät.
Werkzeug, mit dem ich Probleme hatte:
  • Bosch Professional Akku-Säbelsäge GSA 10,8
    Als Problemlösung für ein bestimmtes Problem gekauft, muss ich leider sagen, dass die Säge im allgemeinen Gebrauch sehr schnell an ihre Grenzen kommt und mir ziemlich sicher bin, recht bald ein 18V-Gerät zu kaufen.
  • Bosch Professional Akku-Schlagbohrschrauber
    Hier trifft mich meine Kaufentscheidung auf der falschen Seite. Ich kaufe im Werkzeug-Bereich entweder ein 80%-Gerät oder ein sehr kleines und dazu das größte, das ich irgendwie rechtfertigen kann. Bei den Schraubern ist mein 80% Gerät die 10,8V oder 12V GSB, der ich mitterweile einen neuen Motor verpasst habe. Und ich gehe davon, dass diese mit 4mm-Schrauben in junge Fichte keine Probleme hätte. Den dicken Schrauber hatte ich eingepackt, falls da große Löcher zu bohren sind. Als Schrauber ist er aber mit 2,7 kg einfach zu schwer.
Ausfälle, Defekte und Verluste:
  • Die Pumpe meines Benzinkochers hat nur 25 Jahre lang gehalten.
    MSR hat das Design aber um 2014 verbessert und jetzt auch einen Glasfaser-verstärkten Kunststoff im Einsatz.

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