Falk Dübbert

Ich schreibe jetzt mal zusammen, bei was bei meinem Draußen-Bogen gelandet bin, was meine Erkenntnisse zu ihm sind und was ich an Änderungen sehe.

Ich schieße derzeit mit einem Sanlida 10 Trigger Release im Wechsel mit einem Stanislawski Black Ice Hinge Release. Als Pfeile hat sich der Aurel Oryx in 350 herausgeschält, den ich bislang auf 29“ kürzte.

Als Compound-Schütze in einem 99,5% Recurve- und Blank-Verein muss man mit Gefrotzel „Altherrenbogen mit Stützrädern“ leben. Bei einem Compound-Bogen hat man eine Übersetzung, die beim Zusammenziehen der Wurfarme hilft.
Die Kraft die man am Ende des Auszugs benötigt ist dadurch geringer aber nicht 0, vor allem wenn man wie ich gegen die Wall zieht. Die DCX-Cams also die Räder oben und unten, mäandern wie eine Fibonacci-Spirale nach außen, was zu einem steilen Anstieg der Zugkraft auf 59 Pfund führt. Diese 59 Pfund liegen fast bis zum Ende an, wo es plötzlich leichter geht und auf 24 Pfund fällt bis es an der Wall – dem Anschlag am Ende wieder schwer wird und keinen weiteren Auszug mehr zulässt, bzw. jeder weitere Auszug geht ohne Flaschenzug-Übersetzung direkt gegen die Wurfarme. Compoundbögen haben einen Effizienzvorteil gegen über anderen Bogentypen, den andere Schützen als ungerechten Vorteil sehen.

Der wichtigste Punkt ist aber trotzdem Kraft, bei mir vor allem mangelnde Haltemuskulatur und Defizite hier werde ich auf dem Platz nicht lösen können.
Das wurde mit extensivem Krafttraining besser, aber die Zeit von Aufziehen bis der Bogen wieder unruhig wird ist immer noch im Bereich unter 24 Sekunden. In dieser Zeit muss ich mein Ziel gefunden, den Bogen aufgerichtet, das Scope im Peep zentriert und den Punkt ins Gold gesetzt haben. Dann muss ich „nur“ noch den Schuss durchziehen.

Nach drei Passen Einschießen erreiche ich ein Niveau, bei dem alles im Gold landet, und kann dieses für 7 bis 8 Passen halten. Dann kommt ein Einbruch und 7en und 8en gesellen sich in unangenehmer Anzahl dazu. Es gibt keine schlimmen „Dips“ mehr wie im letzten Jahr. Auch die schlimmen vertikalen Streuungen. Vielmehr streue ich bei den Passen 9 und 10 dann einfach mehr, aber kreisförmig.

Der Bauer kann nicht schwimmen und die Badehose ist nicht schuld.

Dass der Bogen mich einschränkt, kann ich derzeit nicht sehen. Wenn es im Januar wirklich kalt und Dunkel ist, werde ich den Bogen auf die Reise schicken und er erhält ein neues System, also Sehne, Steuerkabel und Y-Kabel. Sonst sehe ich keine Änderungen.
Das Scope ist nicht zu groß. In der Halle, wo man auf 18m auf ein 20cent Stück schießt, gibt ein großes Sichtfeld keinen Vorteil. Draußen aber hat der Scope-Durchmesser Vorteile, denn die große Linse sammelt mehr Licht und die Handbreit Sicht um die Scheibe, gibt etwas Sicherheit die richtige Scheibe im Visier zu haben.

Beim Einstieg oder Wiedereinstieg in ein Hobby oder Sport gehe ich beim Material immer in drei Phasen vor:
  • Gebrauchtes günstiges Material als Experimentierbasis.
  • Betont normales aber gutes Material mit den Erfahrungen zuvor. Dann suche ich Expertise um den Umgang richtig zu erlernen.
  • Das Beste, das ich mir leisten kann.

Der PSE Dominator fällt in „Normal, aber gut“ und der Altus unter „Beste, was ich mir leisten kann“.
Er ist – auch messtechnisch – im Schuss ruhig. Schießt reproduzierbar. Wenn ich meine drei Punkte (Den Bogen nicht würgen, Zughand sauber am Gesicht ankern, Bogenarm stehen lassen) im Kopf behalte, ist da auch eine 9. Dass ich in den nächsten zwei Jahren auf einen Hoyt Stratus wechsele sehe ich nicht. Ich würde jetzt eher die Konzepte weiter ausarbeiten. Sprich: Klarheit herstellen und die Distanz zwischen Draußen und Drinnen vergrößern. Also den Altus wieder auf extrem schnelle Pfeile umstellen und den PSE auf Ofenrohre. Das ist aber eher was für den Winter 2025/2026.


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