Falk Dübbert

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Die meisten mobilen DJs benutzen je nach Veranstaltungsgröße Aktivboxen oder Topteile und Bassreflex-Subwoofer. Beschaller nennen das despektierlich “Party-PA”. Die Vorteile der Bassreflex liegen natürlich im finanziellen Bereich. “mobiler DJ” ist entweder ein Hobby, Nebenerwerb oder ein Strohhalm, nach dem der Erwerblose greift. Ich kenne alle drei Varianten und zumindest in der letzten Version ist Mieten keine Alternative (wovon bezahlen?) und grausame chinesische Boxen und Verstärker eher die Regel als die Ausnahme.
Bassreflex-Boxen stellen geringe Anforderungen an Verstärker und Treiber. Deswegen sind sie in den Niederungen des Preisgefüges der dominierende Boxentyp. Sie sind auch einfach zu rechnen und verzeihen großzügig Fehler. Deswegen sind sie bei Herstellern ohne eigene Entwicklung und mit variabler Fertigungsqualität so beliebt.
Für einen Wirkungsgrad-Fanatiker wie mich ist eine BR-Box natürlich ein Problem. In Sachen Schalldruck pro Watt sind Hörner außer im Tiefbass-Bereich bislang ungeschlagen. Grundsätzlich ist die Sache, dass ich bei der nächsten Iteration meiner PA Hörner benutze, für mich klar.

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Der Aufbau wird dann auch mittlere Band-Einsätze klaglos übertragen. Aufgebaut wird von außen nach innen. Das größte Problem ist die Größe, aber hier habe ich eine bezahlbare Lösung gefunden.

Update 19.6.2015:

Nachdem der Simulator nun endlich mit ein paar Daten um sich geworfen hat, kann ich die Daten aus dem Diagramm korrigieren. Insgesamt bleibt es bei 2 (6)Topteilen, 4 Hörnern und 2 Bandpässen. Allerdings werden die Bandpässe, 6ter Ordnung und 15” sein und mindestens zwei Außenmaße mit den Hörnern gemein haben. Dadurch kann ich dann je nach Veranstaltung unterschiedliche Setups abteilen:

  • Nur 2 Topteile auf Stativen
    für kleine Feiern bis 30 Leute.
  • Topteile und Bandpässe mit Distanzstangen:
  • bis 150 Leute, mehr Bass, insgesamt höherer Pegel
  • Der komplette Aufbau ist indoor weniger für das Auflegen geeignet und gedacht als dafür Live-Musik zu übertragen. Outdoor verschwimmt die Grenze eher, weil der Leistungsbedarf draußen um Faktoren höher ist. Vermutlich kommen dann aber noch zwei bis vier Topteile hinzu. Erstens nutze ich bei meinem Live-Mischpult die 4 Busse + 2 Monitorkanäle mittlerweile doch und zweitens ist die Wurfweite von 1” Hochtönern eher bescheiden.
  • Update 21.06.2015:
  • Jetzt habe ich zwei Simulationsprogramme über Nacht laufen und Bandpässe rechnen lassen. Aber die Bandpässe wollen noch nicht so wirklich ohne extremen EQ-Einsatz zu Hörnern passen.

Kommentare

  1. Hornlautsprecher sind in vielerlei Hinsicht toll. Ich denke natürlich zuerst an Klipsch und an EV (Elektrovoice). Über die letzten 20 und mehr Jahre gab es immer wieder geniale Hornkonzepte. Sie haben nicht selten den Nachteil, dass die Gesamtboxen sehr groß sind. Wer einen großen Raum befeuern will und sich seiner Proioritäten sicher sein kann, kann jedenfalls sehr viel Spaß haben mit einem Konzept mit Hornlausprechern. Der Klang ist meist extrem lebendig und spritzig und wie Du sagst, der Wirkungsgrad ist unerreicht. Einen Nachteil haben Hornlautsprecher aber schon: sie sind weitesgehend ungeeignet, um klassische Musik wiederzugeben. Streicher wirken oft so, als hätte jemand noch einen zusätzlichen Topf Harz in die Lautsprecher gekippt. Hörner klingen halt oft nicht unbedingt neutral und mir, als ehemaligen Vielhörer pro Tag, gingen sie seinerzeit nach einer Weile ein wenig auf den Keks, weil die Überbetonung des Mittel- und Hochtonbereiches für die Ohren auf Dauer unangenehm ist. Aaaaber, die piezo getriebenen Hörner machen auch wahrhaftig viel Spaß. :-)

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