Ich habe meinen Medienkonsum für dieses Jahr erfasst und protokolliert.
Die überraschendste Erkentnis aus den puren Zeiten ist die Implosion der Tablet-Nutzung. Denn das Verhältnis Notebook zu Tablet war mal komplett andersrum. 2017 als die Mac-Book-Pro-Tastaturen starben wie die Fliegen traute ich mich am Ende gar nicht mehr mein MacBook irgendwo hin mitzunehmen. Im Wesentlichen habe ich es nur noch als stationären Rechner am Dock genutzt.. Alle anderen Szenarien fing das ipad pro ab, das ich mit einer Logitech-Tastatur versehen habe. Seit 2022 bin ich wieder bei Lenovo und das Notebook hat diese ganzen Aspekte zurückerobert. Da ich auch mittlerweile bei meiner Mediennutzung stärker fokussiere, sind die Anwendungen für das Tablet auch weggefallen. Surfen auf dem Sofa oder im Bett kommt schlicht nicht mehr vor. Und im größeren Maßstab bin ich damit auch nicht alleine, denn weltweit gehen die Umsätze mit Tablets massiv zurück.
Die Überraschung bleibt hier im Wesentlichen aus, denn ich achte seit längerem darauf das Notebook immer nur für etwas konkretes zu nutzen.
Allein der Stromverbrauch hält mich von einer passiven Nutzung ab. Ich würde mir aber mehr Anwendungen und Spiele, dafür weniger Socialmedia wünschen.
„Ja!“ – ich habe keinen einzigen deutschen Youtuber abonniert. Ich kann nicht sagen, warum ich keinen Zugang zum deutschsprachigen Youtube gefunden habe. Und eine Feststellung: Der Youtube-Algorithmus ist toxisch im Quadrat. Wenn man einmal auf einen „Welt“-Clip geklickt hat, spült man sich sofort irgendwelche „nachgehakt“ oder „mit Kopf“ Kanäle in die Empfehlungen. Das ist alles AfD-nahe Nazi-Kackscheiße und wenn man einen Waffen-Youtuber abonniert hat, hat man sie alle in der Timeline. Es kostet viel Arbeit und Persistenz, diese Kanäle per „Diesen Kanal nicht empfehlen“ auszublenden. Beide Verhalten stehen den von Google bekannten Unternehmenswerten 180° entgegen und es erinnert an die Zeiten, in denen das Internet laut Google nur aus ebay und Amazon bestand.
Ich halte eigentlich nichts von Cocooning, aber angesichts, dass da draußen der Weltuntergang bevorsteht, werde ich meine Mediennutzung stärker kuratieren. Bei Socialmedia plane ich, die öffentlichen Timelines zu meiden und nur noch meine Abos zu lesen. Auch bei Youtube habe ich die Links in meinen Bookmarks von „home“ auf „subscribed“ umgestellt um die Mentale Belastung kleinzubekommen.
Ich habe zwar die Befürchtung, dass ich in Sachen Ukrainekrieg dann in einen Bias gerate, da ich dann nur noch Perun, Michael Kofman, HiSutton und Noelreports lesen bzw. sehen werde und der Spiegel mit seiner gelegentlichen Nachplapperei russischer Telegram-Narrative das kaum ausgleichen wird, aber Youtube spült gerne prorussische Erzählungen in die Empfehlungen, denn auch auch Rageclick ist ein Klick.
Grundsätzlich plane ich in meiner Freizeit mehr offline-Tage. Aktuell sehe ich die Tage mit abendlicher Sportaktivität dafür prädestiniert. An diesen Tagen werde ich gar nicht online gehen und nur den Ebook-Reader nutzen.