Die letzten „Projekte“ dienten dazu, meine Möglichkeiten zu erweitern.
Jetzt kommen die Vereinfachungen.
Beim Tauchen habe ich den Oceanic-Computer auf die Reservebank gesetzt. Der neue Tauchcomputer von Shearwater hat einen Kompass in sich drin, während der vom Oceanic aufgrund eines Serienfehlers ausgefallen (nach ca. 8 Jahren) ist. Vor allem aber brauche ich kein physisches XP-Notebook mehr mit zu nehmen um die Tauchprofile herunterzuladen. Der alte Tauchcomputer hatte keine Fehler oder so gemacht und Ich vertraue ihm auch und würde ihn jederzeit einer Tauchpartnerin andienen, wenn diese keinen hat.
Aber ich weiß nicht, wie lange ich in der Lage sein werde, an seine Daten zu kommen. Und generell habe ich wenig Lust, mich selbst um einen Treiber für einen Chip zu kümmern, der nur 18 Monate vertrieben und dann gegen einen Chip mit fast gleicher Modellbezeichnung ersetzt wurde. Die Versuchung, das Kabel aufzuschneiden und einen zeitgemäßen USB-FIFO-Chip einzubauen, ist zwar da, aber sehr gering ausgeprägt. Eine solche Bastelei widerspricht meinem No-Nonsense-Ansatz, den ich nicht nur beim Tauchen praktizieren will.
In Sachen Bogenschießen habe ich vor, den blauen Bogen PSE Dominator ENDLICH auf das Ausstattungs-Niveau des schwarzen Hoyt Altus zu heben.
Aktuell schieße ich mit dem Hoyt bei ausreichendem Licht und guter Konzentration ab der zweiten Passe sicher Gold. (Zur Einordnung: Das ist nicht gut, bei Compound zählt man nicht wirklich die Ringe, sondern die Schüsse, die nicht in die Zehn sondern die neun gingen.) Ich stehe aber nicht auf dem Bogensport-Platz um „gut“ zu sein, irgendwelchen Qualifikationen hinterher zu jagen oder auf Turnieren abzuräumen. Mein Ziel ist tatsächlich der Weg oder besser: der Zwang zur Fokussierung, den ein Schützensport mit sich bringt. Seine Gedanken vor der Schießlinie ablegen, zu müssen bedeutet auch drei Stunden in der Woche frei von den Sorgen des Alltags zu sein.
Das mit dem Fokus wird ebenfalls einfacher, wenn man die Bögen zuverlässig auf dem gewünschten Niveau hat und kein oder erheblich weniger Werkzeug dabei haben „muss“. So kann man einfacher in den „Flow“ wechseln. Für die verbleibenden Aufgaben für Werkzeug übernehme ich das Modultaschen-Konzept aus dem Rettungswesen. Der jeweils inaktive Bogen bekommt ab Oktober bzw. April seine Updates und geht zur Werkstatt. Die Bögen kommen in 40“ bzw. 44“ Koffer, mit jeweils genug Platz für 12 Pfeile, Köcher, Gürtel und Co. und das kleine Werkzeugset kommt in eine Modultasche. Das Futteral+Rucksack-Konzept hat sich nicht bewährt, da es zum „Normbrechertum“ verleitet. Ich schleppe einfach zu viel mit mir rum, vermutlich alles, was gebrauchen könnte, statt nur das, was ich sicher brauche.
Für den „richtigen“ Sport habe ich vor, wieder auf meinen alten Weg zurückzukehren und erst mal nur die Einheit als Einheit zu planen.
Häufigkeit vor Umfang. Umfang vor Intensität. Intensität vor Strecke. Strecke vor Geschwindigkeit. Und die Häufigkeit kann man mit einer Strichliste tracken. Bis zum Garmin–Connect-5.0-Update hatte ich wirklich alle Wearables und Sensoren von Garmin (Best in Class-Ansatz). Mit der Software und vor allem dem Verhalten von Garmin unzufrieden, kommt der Tauchcomputer jetzt von Shearwater und es wird vermutlich keine neue Sportuhr geben, da Garmin nicht mehr in Frage kommt, Suunto jetzt chinesisch ist und bei Polar die Geier schon das Lätzchen um haben. Der neue Fahrradcomputer ist bereits ein Sigma Rox 12.1, den ich gänzlich ohne Cloud-Verbindung betreibe.
Es läuft und schwimmt sich nur mit einem Schlüssel und einem MP3-Player (Sony NW-WS623) sogar deutlich freier. Ich bin mir noch nicht ganz sicher ob mit den Sport-Gadgets jetzt der Tablet-Effekt eintritt, wo ich das Tablet an einem Freitag weggelegt hatte und nach 8 Wochen feststellte, dass es in der Alte-Gadgets-Kiste doch besser untergebracht ist und seitdem nicht mehr vermisse. Bis Oktober verfolge ich meinen Sport erst mal offline. Dann habe ich 8 Wochen ohne Garmin und schaue dann auf die Fundamentaldaten, also Gewicht, Ruhepuls, 10km-Zeit, Blutdruck, Nüchternblutzucker und mein EKG. Wenn der Fortschritt erhalten bleibt, sieht es nicht gut aus für die Gadget-Hersteller. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass es sich bei vielen Dingen, die mit Erfassung von Fitnessdaten zu tun haben, für die meisten Anwender um einen Cargo-Kult handelt.