Falk Dübbert

Ich habe mich weiter darangesetzt, den Experimentierdrucker auf Makerbot-Originalteile und andere Firmware umzustellen.

  • Das Mainboard habe ich schon getauscht.
  • Die Firmware ist nun Sailfish
  • Der 3D-gedruckte Dual Extruder, der zuwenig Federdruck hatte, wich einem Metall-Extruder. Bzw.: Er weicht gerade.
  • Der Kabelbaum bekommt neue Stecker.

Der Drucker hatte viele Probleme. Drucken war zwar möglich, aber die Drucke alles andere maßhaltig oder zuverlässig. Es war wie Drucken in den Nuller-Jahren, als man noch mit Arduinos und Linearantrieben aus alten Deskjets druckte.

Es ist zwar so, dass ich von Anfang plante, am Ende drei Drucker zu betreiben. Platz vorausgesetzt, möchte ich einen FDM-Dualextruder-Drucker als Experimentier-Plattform haben, einen FDM-“Fertigdrucker” zum Produzieren und einen SLA-Drucker für Präzisionsteile mit hohen Festigkeitsanforderungen. FDM und SLA sind unterschiedliche Druck-Technologien. Beim FDM, Fusion-Deposition-Modelling wird der geschmolzene Kunststoff durch eine Düse gepresst und das Modell Lage für Lage aufeinander gelegt. Beim SLA-Drucker, also Stereo-Lithographie-Apparat-Drucker, wird die Lage in der Regel von unten in ein Bottich mit UV-härtendem Harz projiziert. Ursprünglich waren es kurzwellige Laser mit Spiegeln, aber “die Chinesen” haben entdeckt, dass man auch einfach Beamer-TFTs vor eine 390nm-LED halten und sich die ganze XY-Ablenkungseinheit schenken kann. Zumindest kommen die einzigen kommerziell verfügbaren Geräte dieser Art aus China.

Ich teile den Grad an Freiheit bei Produkten in drei Stufen ein:
  1. Etwas kaufen können.
  2. Etwas reparieren oder verändern können.
  3. Etwas aus trivialen Komponenten erzeugen können.

Kunststoff ohne Formenbau integrierend verarbeiten zu können ist für ein wesentlicher Schritt, damit ich z.B. bei meinen Elektronik-Projekten nicht mehr auf die Verfügbarkeit von Fertiggehäusen angewiesen bin.

Der Experimentierdrucker soll für mich einerseits dazu dienen, neue Werkstoffe oder Verfahren auszuprobieren.
Andererseits soll er die Drucke mit geringeren Anforderungen wegstemmen.

Bislang experimentierte ich aber nur um die Probleme des Geräts, vor allem der Motortreiber und des Extruders, herum.
Wenn das Messgerät das Ergebnis zu stark mit Fehlern und Artefakten überlagert, ist der Erkenntnisgewinn zu gering.
Das schöne an den Makerbot-Clonen ist, dass man im Zweifel einfach die Opensource-Teile einbauen und so auf viele bekannte Problemlösungen zurückgreifen kann.

Diese Woche möchte ich den Extruderhalter an die neuen Motoren anpassen. Diese haben gesteckte Kabel mit Ausgang oben. Der Schlauchhalter brauchte also Aussparungen. Diese habe ich mit der kleinen Fräse eingefräst. In Acryl schafft sie 4mm tiefen Abtrag mit dem 3mm-Stiftfräser. Das Limit kommt weniger durch fehlende Leistung als die begrenzte sinnvolle Drehzahl. Wenn man zu sehr aufdreht schmilzt sich der Fräser eher durch das Material und hinterlässt eine Art Rasen aus Kunststofffäden.

Rein wirtschaftlich macht es keinen Sinn. Ein Ender3 ist um 200,- zu haben und aktuell noch der Standarddrucker für alle möglichen Projekte.
Als neuer Hauptdrucker sind derzeit Flashforge Creator 3 oder ein voll ausgebauter Prusa Ender 3 Mk 3s hoch im Rennen. Dafür müssen aber andere Projekte erst weiter fortschreiten.


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