Falk Dübbert

Ich hoffe, zum einen, dass die Erinnerung an 2020 schnell verblasst. Zum anderen fange ich gerade an, etwas mehr zu mir zu finden. Mit dem Eindampfen meines Inventars habe ich aber ebenso wenig Fortschritte gemacht wie mit dem Abnehmen oder der Reparatur meines Schlafrhythmus‘. Das Sich-Eingestehen, dass man sich in etwas verrannt oder wenigstens Zeit sinnlos mit etwas vertrödelt hat, das nie fruchtbar werden konnte, ist ein größerer Schritt; vor allem, wenn man wie ich selbst sein schärfster und ungnädigster Kritiker ist.

Ich rechne nicht damit, dass die Covid19-Problematik schnell verschwinden wird. Anders als im Hollywood-Film reicht es nicht, einen Affen aus dem Wald zu locken. Selbst wenn ein Impfstoff zur Verfügung stehen sollte, wo für sich die Anzeichen mal wieder um 180° drehten, wird der Virus uns noch auf Dauer beschäftigen. Anderenfalls wäre die Grippe ja auch ausgerottet. Grundsätzlich muss man das Konzept “Stadt” in Frage stellen, aber das wird vermutlich erst nach weiteren Einschlägen geschehen.

Die Konsequenz aus dieser Überlegung ist, dass ich meine Projekte wieder einmal umsortiere.

Ursprünglich wollte ich in 2020 meine Veranstaltungstechnik modernisiert und neu gepackt in Flightcases und Rollracks haben. Das mit den Flightcases habe ich zumindest fürs Licht jetzt vom Plan gestrichen, denn ich gehe nicht davon aus, die Sachen vor 2022 zu brauchen. Es macht keinen Sinn, da jetzt mehrere Tausend Taler reinzustecken, die am Ende den Platzbedarf sogar noch erhöhen. Ich werde über diesen Winter die Teile alle einmal reparieren bzw. aufarbeiten, in Folie und Trockenmittel und eine Liste schreiben, was ich noch erledigen muss.

Als technischen Ziel-Stand habe ich diese reduzierte Liste festgelegt:
  • bewegliches Licht komplett vom alten Futurelight mit HQI-Lampen. Meine Erfahrungen mit LED in Scannern und Movinghead sind, diplomatisch formuliert, vernichtend. Die von Robe gebauten alten Sachen sind von brauchbarer Qualität. Irgendwo nach der Chinesisierung von „Eurolight“ ging es mit der Qualität steil bergab.
  • Bei den PARs kommen die bisherigen ultra-billigen LED-PAR56 in die B-Kiste, deren Licht ist einfach grausam. Ich werde auf COB-Scheinwerfer im Long-PAR56-Gehäuse umstellen, da der ursprüngliche Plan für dieses Jahr auch mehr Fähigkeiten im Konzert- und Konferenz-Bereich vorsah.
  • Bei den Lautsprechern kommt die „kleine“ Lösung. Also zwei 12“-Plastiktops und dazu zwei kompakte 12” Subwoofer. Aus den großen Boxen habe ich bereits die Technik entfernt und die Spanplatten-Kisten entsorgt.
  • Bei den Verstärkern wird es keine Digitalisierung geben. Es bleibt bei den drei 1,3kw Eisenschweinen mit je 20kg Gewicht. Sie bekommen allerdings noch dieses Jahr ein stabileres Rack und feste Verkabelung. Die ursprüngliche Idee war, fertige Bausteine zu haben, die sich sich mit wenigen farbcodierten Kabeln untereinander verbinden und per MIDI automatisieren lassen. Das werde ich dieses Jahr nicht mehr erreichen.

Bis Ende Oktober will ich nochmal durch meinen Kram. Server und Komponenten landen eiskalt in der Bucht oder auf dem E-Schrott. Das Homelab kommt derzeit mit drei NUCs klar und größere Proof-of-Concepts würde ich jetzt erstmal ablehnen- ich wohne (zum Glück) auch beruflich nicht mehr so nah am Rack. Es könnte höchstens sein, dass sich durch den Bedarf an einer Davinci-Renderfarm noch etwas Rackinhalt ergibt.

Der Geländewagen wird zu mir zurückkehren. Das bringt natürlich eine Raum-Problematik, die sich zum Glück durch Anmietung weiterer Tiefgaragenplätze lösen lässt. Andererseits ergibt sich jetzt die Möglichkeit, das Konzept des GELÄNDEwagens deutlicher herauszuarbeiten. Einen echten Baja Truck zu bauen, wird mit mageren 1,6L Hubraum und den Vorstellungen des TÜVs eher schwer. Ich habe auch Zweifel, dass es in Schleswig-Holstein gerne gesehen wird mit dem Jeep über den Strand zu düsen. Aber höher und robuster sind feste Teile aller Pläne. Damit meine ich das Fahrwerk um ca. 50mm zu erhöhen und unter dem Motor etwas mehr Panzerung anzubringen. Dazu bekommt er neue Elektronik: Einparkhilfen, Zentralverriegelung, DWA, Funkgeräte, Antennen, Musikanlage und die zugehörigen Kabelbäume kommen neu. Die Reifen werden noch mal 20mm breiter. Im November:
  • Lüfter neu, Innenraumwärmetauscher reinigen
  • Cockpitverkabelung und Kabelbaum rechts
  • Alarmanlage, Zentralverriegelung
  • Schalter für: Arbeitsscheinwerfer vorne/hinten, Steckdose-B-Säule

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