Non-Digitalisierung

HiFi, Kenwood, Heco, Restauration

Falk Dübbert

In meinem Umfeld gelte ich aufgrund meines Jobs, Studiums und meiner Hobbys als digital native, dabei hänge ich echt hinterher. Außer Twitter und Youtube konsumiere ich keine Social-Media, habe kein Whatsapp und mein Smartphone ist auch stets gut abgehangen, wenn ich nicht sogar ein Nokia C5 zu Felde führe.

So gesehen verwundert es mich kaum, wenn die Leute von mir die neueste Unterhaltungstechnik erwarten. Aber einen Streaming-Player wird man bei mir nicht finden, solange man von den Raspberrys mal absieht.

Auch wenn die winzige Digitalendstufe ein sehr gutes Bild abgegeben hat, setze ich bei der Refugium-HiFi auf sehr klassische Technik.

Der CD-Player ist ein Kenwood DP-1100-SG

Wer einmal in diese 30 Jahre alten Monster hineingeschaut hat, weiß welchen irrsinnigen Aufwand Kenwood damals getrieben hat. Getrennte Analogteile mit eigenen Stromversorgungen und Trafos unter Mublech-Hauben. (https://www.flickr.com/photos/65271786@N00/2690751582/in/photostream/lightbox/). Dazu kommen solche Kabinettstückchen wie ein Motor, der ein Leitplastik-Poti dreht, damit der variable Vorverstärker-Ausgang kein digitales Poti enthalten muss. Dieser Perfektionismus ist nahezu pathologisch.
Der DAC ist ein Burr Brown (TI) PCM56P mit einem Digitalfilter SM5804D von Nippon Precision Circuits. Früher zählten diese Namen alle was. Heute haben die DACs andere Lösungen parat.

·      An den Platz des Verstärkers rückt ein Kenwood KA-747. Das ist ein Midi-Size Verstärker, der zusammen mit dem DP 1100 auf der 80cm Kommode Platz finden sollte. Als Schöpfung der Mitt-80er ist er mit wenigen Ausnahmen komplett diskret aufgebaut und schaltungstechnisch ein Klasse-AB-Verstärker mit jeweils nur einem Abgleichpunkt pro Kanal. Die Schaltung ist so wunderbar einfach, als hätte sie jemand aus Bausätzen zusammengesetzt.

·      Zu den Boxen führe ich 2×2×2,5mm² Kupfer. Aktuell ist es kaum möglich echte Kupferkabel in ansprechendem Design und mit guter Flexibilität im normalen Bereich zu bekommen und nicht jeder möchte H07RN-F im Wohnraum haben. Aus dem Grund werde ich echtes „High-End“-Kabel mit Geflechtschlauch und so verlegen. Den Beipack-Zettel mit dem Homöpathie-Style Wirkungsquatsch ignorieren wir mal. Eigentlich müsste man Typen, die mit solchen Argumenten verkaufen, bewusst ignorieren.
Bei Lautprecherkabeln zählen Drahtstärke, Länge und Isolation. Es ist egal, ob es „feldoptimiert“ oder laufrichtungsrichtig oder von tibetanischen Mönchen mit Gebetsmühlen handgeklöppelt wurde. Auch die Kapazität und Induktivität spielt angesichts der beiden angeschlossenen Teilnehmer Verstärker und Box keine Rolle.

·      Die Boxen sind und bleiben Heco Superior 740 allerdings mit neuen Hochtönern. Meine Reparatur mit Sekundenkleber hielt immerhin fast 6 Jahre.
 

Ich plane später die originalen Hochtöner mit neuen Kalotten zu versehen.  Dazu muss ich aber auf mein Werkzeug, insbesondere die UV-Lampe zugreifen können.
 Eigentlich sind die Superior für den Raum zu groß, denn normalerweise würde man bei so kleinen Hörabständen um 1,5m zu kleineren Zwei-Wege-Boxen oder symmetrisch aufgebauten Boxen greifen, bei denen auf der Hörposition der Wellengang weniger wellig erscheint, weil die Wellen der einzelnen Treiber zueinandergefunden haben. Das ist aber eine akademische Betrachtungsweise.


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