Falk Dübbert Falk Dübbert (Bild 2)

Statistik über Trainingszeiten als Säulendiagramm, das zeigt, dass mein Training seit Mai 5x so hart ist wie.

Es gibt Vorhaben.
Es gibt dumme Vorhaben.
Und es gibt wahnsinnig dumme Vorhaben.

In meiner Verfassung an Triathlon zu denken, ist sagen wir mal … mutig. Schon vor 2020 war der Besenwagen mein größter Feind. Aber dieses Jahr ist der Aufwand innerhalb des Zeitlimits anzukommen und kein DNF (did not finish [in time]) zu kassieren nochmal deutlich höher.

2021 ist meine VO2Max laut Garmin von knapp über 40 ml/kg/min auf 22 ml/kg/min abgestürzt. Das ist der Wert von Rauchern, denen man einen Lungenflügel amputiert hat, damit sie den vollen Genuss der Freiheit haben.
Ich weiß, dass es viel berechtigte Kritik an VO2max-Schätzungen durch Fitnessuhren gibt, aber die Entwicklung meiner Lauf-Pace zeigt in die gleiche Richtung. Hatte ich 2018 mit wenig Anstrengung noch 6 Minuten im Blick, muss ich jetzt für 7 Minuten hart kämpfen.

Wie beim Lauftraining im Winter, gebe ich mir folgende Regeln:
  1. Frequenz der Einheiten geht vor Länge geht vor Intensität.
    Das größte Problem ist das Gewicht.
  2. Es wird nichts ausgelassen, aber der freie Tag bleibt.
  3. Schwimmen, Radfahren und Laufen sind wichtiger als Krafttraining.
  4. Ich plane zwei Wochen „Platz“ für Krankheit und Verletzung ein (mittlerweile verbraucht).
  5. Während der ersten Hälfte des Trainings ernähre ich mich normal mit Zuckerverzicht und in der zweiten Hälfte lasse ich möglichst belastungsnah 40gr Zucker am Tag zu.
  6. 7 Stunden Schlaf täglich.
  7. Der Tagesrhythmus wird nach „vorne“ geholt. Aufstehen ist um 05.25.

Der Freundeskreis hat jetzt mal 12 Wochen fast Sendepause.
Bzw. Ich schalte den Empfänger nur sehr selektiv ein.
Ebenso haben die anderen Sportarten und Hobbys das kürzere Hölzchen erwischt.
Das ist ein Ego-Trip, zu dem ich klar stehe.

Der Trainingsplan ist periodisiert und abgestuft.


Diagramm mit der Trainingsintensität

Zu Beginn jeder Trainingswoche kommt eine sehr intensive Einheit und die Intensität nimmt dann graduell ab, aber die Länge nimmt zu. Dadurch sammeln sich Dienstags und Donnerstags die harten und typischerweise technischen Einheiten im Plan.
Aktuell schaffe ich es noch, die intensiven Einheiten vor der Arbeit unterzubringen. Das wird in drei Wochen nicht mehr funktionieren, weil die Intensität zwar konstant bleibt, aber die Länge zunimmt und die Öffnungszeiten des Hallenbades nicht mehr reichen.
Ich werde mich in drei Wochen also Richtung Baggersee umorientieren … müssen. Was aber auch ganz gut ist, denn Schwimmtraining in der Halle zählt nicht wirklich und ich will die unangenehme Überraschung beim Wechsel in grünes Wasser lieber 4 Wochen vor dem Wettbewerb hinter mich gebracht haben.

Nach Durchsicht der Einheiten scheint mir jetzt das Gröbste durch zu sein. Die Steigerungen sind nicht mehr so exzessiv. Es sind keine plötzlichen Verdopplungen mehr geplant und meine Leistungsfähigkeit, die im Diagramm als grünes Band dargestellt ist, steigt seit 6 Wochen:

  • Berge, die vor 6 Wochen mit dem Rennrad unüberwindbar erschienen, sind jetzt „machbar“. (Ja. Blankeneser Sandhügel. Kein Schnee drauf… Ich weiß.)
  • Ich laufe 10km durch. Das passiert zwar nicht locker, wenn ich davor eine andere Sportart machen musste, aber ich japse nicht mehr wie ein Maikäfer in der Sonne.
  • Ich habe eine Kraultechnik, mit der ich durchschwimmen kann, auch wenn ich jedes dritte Mal beim Luftholen mit dem Kopf aus dem Wasser muss, weil in der Natur kein Strich am Boden ist und ich ohne dieses Manöver im Kreis schwimmen würde.

Aber auf der Negativseite muss ich sagen, dass die physische Erschöpfung derzeit vor allem am Samstag ein permanenter Begleiter ist. Teile meines Körpers fühlen sich permanent an wie nach einer Kneipenschlägerei und andere Teile werden von Heftpflaster und Haftbandagen zusammengehalten. Ich kann Diclophenac- und Heparin-Gel am Geruch voneinander unterscheiden und ich habe vor allem Morgens einen Zuckerpegel, der trotz intensiven Trainings am späten Nachmittag zuvor in der unteren Hälfte des Normalwerts bis an der Grenze zum Unterzucker liegt.

Das spiegelt sich dann in der Entwicklung des Gewichts wieder – die verläuft zwar exakt seitwärts, aber zumindest in den Messwerten der Waage gibt es eine Verlagerung von Fett und Wasser zu Muskelmasse. Immerhin reden wir von 3% Abnahme des Fettanteils in den letzten 6 Wochen von 11% über das letzte Jahr.

Meine Hoffnung ist, dass im am Ende der 12 Wochen neben einem Finish auch die Grundlage für ein weiteres Abnehmen geschaffen habe. Selbst, wenn es bei 15kg Abnahme pro Jahr bleibt, wäre ich am Ende zufrieden.


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